Die Orgel

der Orgelbauanstalt E.F. Walcker & Co.

Die Orgel der Auferstehungskirche

(Der folgende Text ist in wesentlichen Teilen der
Magisterarbeit von Frau Renate Mäder entnommen; Fotos von Georg Ledig)

wurde von der Orgelbauanstalt E.F. Walcker & Co. in Ludwigsburg erbaut. Der Vertrag dazu wurde am 20 Dez. 1930 zwischen der Kirchenverwaltung Westend und der Fa. Walcker ausgehandelt.

Die Orgel steht über der Vorhalle im Inneren des Nordwerkes, das zum Kirchenschiff hin sich öffnet in einem hohen breiten Gurtbogen, der sich in seiner Achsstellung und Ausdehnung am Chor orientiert. Die gesamte Breite der Orgel beträgt 8.20 m, ihre Tiefe ungefähr die Hälfte davon. Der Prospekt erhebt sich auf einem gleichmäßighohen Sockel, achssymetrisch gebildet, der sich nach kurzen parallel zur Außenwand verlaufenden Stücken an beiden Seiten in zwei Spitzen vorschiebt, um dann wieder zurückzuweichen, in einem leichten Knick die parallele Linie überspringend. Dieser Sockel hat ein profiliertes Gesims, über und aus dem sich die Pfeifen erheben. Der Prospekt ist so gestaltet, daß in der Mitte niedrigere Pfeifen stehen (Oktavbaß 8' des Pedals), um den Blick auf das Glasfenster mit dem richtenden Christus freizugeben, das von den größten Pfeifen (Violinbaß 16' des Pedals) gerahmt wird. Die sichtbaren Zinkpfeifen sind am Ton vergoldet. Die Seitenstücke des Prospektes sind mit naturbelassenen Holzgittern in einer Höhe von 2.80 m geschlossen.


Die Orgel hat 3 Manuale, 41 Register und 2582 Pfeifen.

„Das Instrument entstand in einer Zeit, in der die Orgelbewegung eine Synthese zwischen barocker und romantischer Orgel anstrebte. Man hat diesen Orgeltyp als 'Kompromiß-Orgel' bezeichnet, wobei diese Formulierung im Deutschen etwas abwertend klingt; während in der englischen Sprache eine gute Übereinkunft zwischen zwei Möglichkeiten ausgedrückt wird.

Im letzteren Sinne muß man diesen Orgeltyp bewerten, besonders die hier in München in der Auferstehungskirche gebaute Orgel. Gerade in heutiger Zeit sucht man ja eine ähnliche Klanggestaltung.

Da diese Orgel eine der wenigen in Bayern ist, die in dieser ursprünglichen Weise erhalten blieb, und da dieses Instrument in einer der wenigen erhaltenen Bestelmeyer-Kirchen steht und von ihm auch architektonisch entworfen wurde, stellt sie ein absolutes Denkmal dar.“

So Werner Walcker-Mayer, Orgelbaumeister Dr.phil.h.c., im Jahre 1988 anläßlich seiner Einschätzung zur Renovierung der Orgel.

Anläßlich des 75. Jubiläums von Orgel und Kirche im Jahre 2006 wurde der durch Spenden finanzierte Zimbelstern am Orgelprospekt angebracht. Die treibende Kraft für den Einbau des Zimbelsterns war die damalige Organistin und Kantorin Monika Aae. An einigen Feiertagen ergänzt der Zimbelstern mit seinem Zimbelklang den jubelnden Klang der Orgel – ein wunderbares Erlebnis.

In der folgenden Audio-Datei finden Sie ein Klangbeispiel der Orgel, gespielt von Corinna Lüers, Organistin und Kantorin an der Auferstehungskirche.
(die Audio-Datei folgt demnächst)

Georg Ledig